Eine Schneckenspur auf dem Asphalt, ein keimender Kartoffelsack, das historische Modell einer Stadt – es sind scheinbar nebensächliche, skurrile oder ganz fremde Dinge aus Natur, Wissenschaft und Alltag, die Tatjana Erpen (* 1980) als Motive für ihre Siebdrucke auf Holz oder Papier aufspürt. Die im Aargau aufgewachsene und in Luzern wohnhafte Künstlerin betreibt als Spurensucherin in ihren Bildern kulturelle Archäologie. Ob vorgefunden in Zeitungen, Lexika und Büchern oder ob eigene Aufnahmen: Tatjana Erpen löst die Fotografien aus ihrem ursprünglichen Kontext, isoliert sie und verblüfft das Publikum mit den eine neue Botschaft vermittelnden Bildern. In ihrer ersten grossen Einzelausstellung in der Innerschweiz zeigt die Künstlerin in den letzten Jahren entstandene Werke sowie ein grossformatiges, eigens für den Raum im akku gestaltetes Wandbild. Die Intervention auf der Wand führt die Arbeit und Sujets in eine neue Dimension.
2014 wurde Tatjana Erpen vom Aargauer Kuratorium mit dem Primeur - Erstpublikation für Aargauer Künstlerinnen und Künstler gefördert. Die Eröffnung der Ausstellung ist gleichzeitig Vernissage der von der Edition Fink herausgegebenen Publikation.
Kabinett: Lou Stengele
Die Kunstplattform akku würdigte das Schaffen von Lou Stengele (1898 – 1993) 2012 mit einer Retrospektive. In der Sammlung der Gemeinde Emmen befinden sich über 50 Werke der bis heute verkannten Künstlerin, darunter die noch nie gezeigten Pflanzendarstellungen. Stengele schuf sie über Jahre parallel zu ihrem expressionistisch-surrealen Werk, hat sie jedoch nie ausgestellt. Die aquarellierten Bilder bezaubern durch ihre Sorgfalt und Präzision.
kuratiert von Lena Friedli
Die Ausstellung wird unterstützt von: Aargauer Kuratorium AL Ausstellungs-Fonds, Emmenbrücke