Erinnerungen an wundersame Welten und zwei künstlerische Solistinnen: Poetische Bildwelten und verschlüsselte Seelenzustände.
Die Literatur, die Welt in und hinter den Gedichten, Schlüsselstellen der Poesie – das war die Welt der Zeichnerin und Malerin Anna Blume (Zürich 1912 – 2001 Böschenrot LU). Zwei Jahre vor ihrem Tod schafft sie einen grossen Werkzyklus mit lyrischen Umsetzungen: Zeichnungen, in denen sie, inspiriert von Zeilen aus dem klassischen deutschen Dichtkunst-Kanon, mittels weniger, einfacher farbiger Zeichen den Versen eine visuelle Umsetzung gegenüberstellt.
Lou Stengele (Luzern 1898 – 1993 Emmen), bis heute unbekannt gebliebene und verkannte Künstlerin, lebte räumlich und visionär in ihrem kleinen, verschlossenen Mikrokosmos. Das Wohnzimmer im Altersheim war während zwei Jahrzehnten das Atelier, in ihrem Kopf und Herz spielten sich Träume und Erinnerungen ab, die über das „Zu-Papier-Bringen“, in einer eigenwilligen Mischtechnik, zu Miniaturen mit geisterhaften Inhalten verarbeitet wurden.