Die kleine Kabinettausstellung rückt den Künstler Alfred Bernegger in den Fokus. 1912 in Luzern geboren und 1978 in der Kantonalen Psychiatrischen Klinik Rheinau gestorben, blieb Bernegger zeitlebens ein Aussenseiter. Er war mehrmals in Ausstellungen zu entdecken, etwa 1980 in einer Retrospektive im Kunstmuseum Luzern, geriet aber auch immer wieder in Vergessenheit. Die Kunststiftung Emmen besitzt eine grosse Werkgruppe seiner eindrucksvollen, expressiven Linol- und Holzschnitte, mit denen Bernegger bekannt wurde. In ihnen stellt der Künstler das Menschsein in allen Facetten dar – ein besonderes Interesse galt Arbeiterinnen und Arbeitern, Soldaten und Randfiguren. Aussergewöhnlich ist seine Reihe "Die Blinden", die er 1956 schuf. In berührender Weise kommen in diesen sieben Holzschnitten die Verlorenheit und die Einsamkeit der blinden männlichen Figuren zum Ausdruck.
(Abbildung: Alfred Bernegger, "Blinder im Ährenfeld", 1956, Linolschnitt, 31 x 21,5 cm, Kunststiftung Emmen)